-- Anzeige --

Kartellamt bliebt ruhig: Keine Anzeichen für E10-Absprachen

20.09.2011 08:45 Uhr
Der Benzinpreis klettert immer wieder auf neue Rekordhöhen.
Um die Bio-Quote zu erfüllen drehen die Mineralölkonzerne kräftig an der Preisschraube.
© Foto: Sebastian Widmann/ddp

Das Amt sieht trotz saftiger Aufschläge an Tankstellen keinen Grund zum Einschreiten bei der Biosprit-Preispolitik in Deutschland. Es gebe bislang keine Hinweise darauf, dass die Mineralölkonzerne die E10-Preise abgesprechen.

-- Anzeige --

Das Bundeskartellamt sieht trotz der teils saftigen Aufschläge an den Tankstellen bisher keinen Grund zum Einschreiten bei der Biosprit-Preispolitik in Deutschland. "Wir haben bislang keine Hinweise darauf, dass die Mineralölkonzerne die E10-Preise untereinander abgesprochen haben", sagte ein Sprecher der Behörde am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Aus Reihen der schwarz-gelben Koalition war ein Einschreiten der Wettbewerbshüter gefordert worden. Der Vorwurf: Die Kosten für zu wenig verkauften Biosprit E10 und damit verbundene Mehrkosten für alternative Methoden zum Erfüllen der Biokraftstoffquote würden zu Preisaufschlägen genutzt. Zudem würden vorschnell mögliche Strafzahlungen für ein Verfehlen der Quote eingepreist. Der CSU-Verbraucherexperte Johannes Singhammer forderte daher das Kartellamt auf, gegen die Mineralölkonzerne "wegen rechtswidriger Preisabsprachen zum Nachteil des Verbrauchers" vorzugehen. Er bezog sich auf Angaben des Hauptgeschäftsführers des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard, wonach die Konzerne in diesem Jahr "keine gravierenden Abgaben" in Folge des geringen Absatzes des Biosprits E10 zu erwarten hätten. Picard hingegen argumentiert, dass zur Erfüllung der Quote wegen der E10-Absatzflaute unter anderem mehr Biodiesel-Zertifikate hinzugekauft werden müssten. Die Erfüllung der Biokraftstoffquote keineswegs zum Nulltarif zu haben - mögliche Strafzahlungen kämen noch obendrauf. Franke weiß erst 2012, ob er 400 Millionen Euro Strafe zahlen muss Ob es Strafzahlungen gibt, steht erst 2012 fest. BP-Deutschlandchef Uwe Franke hatte für sein Unternehmen von bis zu 400 Millionen Euro gesprochen. So viel könnten seiner Meinung nach die Maßnahmen zur Erfüllung der Biokraftstoffquote von 6,25 Prozent in diesem Jahr kosten. Am Ende werde nichts anderes übrig bleiben, als die Kosten an die Kunden weiterzugeben. Der CSU-Politiker Singhammer kritisierte, dass die Konzerne seit Frühjahr in Erwartung angeblicher Strafzahlungen Aufschläge von zwei bis drei Cent je Liter Benzin erhoben hätten. Tatsächlich aber werde der geringe E10-Absatz rechnerisch dadurch kompensiert, dass die Konzerne ihre diesjährige Biosprit-Quote mit einem Übersoll von verkauftem Biosprit aus Vorjahren verrechnen könnten. (dpa/beg)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Sprit+ Online ist der Internetdienst für den Tankstellenmarkt und richtet sich an Tankstellenunternehmer, Waschbetriebe, Mineralölgesellschaften und Verbände. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Politik, Shop/Gastro, Tank-/Waschtechnik und alternative Kraftstoffe enthält die Seite ein Branchenverzeichnis. Ergänzt wird das Online-Angebot um betriebswirtschaftliche Führung/Personalien und juristische Angelegenheiten. Relevante Themen wie E-Zigaretten, Energiemanagement und Messen findet man hier ebenso wie Bildergalerien und Videos. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Ein kostenloser Newsletter fasst 2x wöchentlich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Sprit+ ist offizielles Organ der IG Esso.