Die Streichung und der Aufschub neuer Investitionen in der Ölindustrie könnten die eingebrochenen Ölpreise nach Einschätzung der Opec mittelfristig wieder kräftig in die Höhe treiben. In Zukunft seien bis zu 200 US-Dollar je Barrel (etwa 159 Liter) möglich, wenn Investitionen in neue Produktion ausblieben, sagte der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), Abdalla El-Badri, am Montag in London.
Seit dem vergangenen Sommer haben die Ölpreise um etwa 60 Prozent nachgegeben. Auf dem Öl-Weltmarkt herrscht auch wegen des Fracking-Booms in den USA ein großes Überangebot – El-Badri bezifferte es auf 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Nach Medienberichten könnte sich in drei bis vier Jahren jedoch wieder ein Angebotsmangel mit entsprechenden Preissteigerungen einstellen.
El-Badri selbst nannte keinen Zeitraum für diese Prognose und lieferte auch keine Hinweise auf eine bevorstehende Produktionskürzung durch Mitglieder des Ölkartells. Trotzdem reagierte der Markt: Die Ölpreise drehten zwischenzeitlich ins Plus, nachdem sie am Morgen noch teils deutlich im Minus gelegen hatten.
Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März dann 48,66 US-Dollar – elf Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI legte hingegen um zwölf Cent auf 45,82 Dollar zu. (dpa)