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Deutschland muss mehr heizen: Gesamter Mineralölverbrauch steigt

20.11.2013 09:56 Uhr
Experten sind sich uneins, ob die Preise für Heizöl weiter sinken oder ob Verbraucher schnell bestellen sollen.

Heizöl war zwar 2013 zwar vergleichsweise günstig, aber der Absatz in Deutschland ist um 13 Prozent gestiegen. Das reicht, um erstmals seit Jahren den gesamten Mineralölverbrauch steigen zu lassen.

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Wer sein Haus oder seine Wohnung mit Öl heizt, kann sich nach Jahren mit immer neuen Preisrekorden endlich einmal über gute Nachrichten freuen. Die Preise sind so günstig wie lange nicht mehr und haben sich bei 82 Euro bis 83 Euro für 100 Liter Heizöl (beim Kauf von 3.000 Litern/inklusive Mehrwertsteuer) stabilisiert, melden die Heizöl-Preisportale im Internet. Das sind elf Euro weniger als vor einem Jahr und immerhin acht Euro weniger als vor zwei Jahren.

Eine durchschnittliche Tankfüllung kostet damit unter 2.500 Euro - rund 330 Euro weniger als im November des vergangenen Jahres. "Das ist eine gelungene Abwechslung zum sonstigen Energiepreisanstieg und der gefühlten Kostensteigerung der Lebenshaltungskosten", sagte Heiko Harlapp, Geschäftsführer des Verbraucherportals Easyoil.

Die Verbraucher können diese Entlastung an der Preisfront dringend gebrauchen. 2012 war mit einem Durchschnittspreis von mehr als 90 Euro das teuerste Heizöl-Jahr aller Zeiten. In diesem Jahr lag der Preis zwar meistens leicht unter dem Vorjahresniveau, doch trieb der kalte und lange Winter den Verbrauch kräftig in die Höhe. In den ersten neun Monaten lag der Absatz um 13 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, meldete die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.

Das reicht aus, um erstmals seit Jahren den gesamten Mineralölverbrauch in Deutschland steigen zu lassen. Bis Ende September um immerhin 2,3 Prozent. "Das wirtschaftliche Umfeld ist derzeit günstig", sagte der Chef des Heizölgeschäfts bei Shell in Deutschland, Jörg Debus. Die Märkte seien gut versorgt, die Nachfrage moderat.

Für den Heizölpreis sind mehrere Faktoren wichtig: Der wichtigste ist der Rohölpreis, der mit rund 103 Dollar für ein Fass (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent praktisch genauso hoch liegt wie vor einem Jahr. Dem Verbraucher geholfen hat der Euro, der seit Juli gegenüber dem US-Dollar deutlich aufgewertet hat. Mit ihrer Zinssenkung hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor einigen Tagen diese Entwicklung allerdings unterbrochen.

Die Experten sind sich nicht einig, ob die Preise weiter sinken werden oder ob der Verbraucher lieber schnell zuschlagen und seine Bestellung aufgeben sollte. Die Ölmärkte schwanken traditionell stark und das billige Geld der Zentralbanken könnte die Spekulation mit Rohstoffen bald wieder anheizen. "Der Zeitpunkt für eine Heizölbestellung erscheint nicht zwingend", heißt es zum Beispiel auf dem Portal der Firma Tecson, die nicht Heizöl verkauft, sondern Messtechnik.

Einen Monat Wartezeit
Shell-Mann Debus rechnet zwar mit steigender Nachfrage, aber auch er drängt nicht zum Kauf: "Ob Kunden jetzt kaufen sollen oder nicht, hängt auch von der individuellen Situation und der Bevorratung ab."

Noch hat keine Kaufwelle der Heizölkunden eingesetzt. In einigen Regionen Deutschlands, zum Beispiel im Raum Erlangen oder im Saarland, sind die Lieferzeiten länger geworden und betragen bis zu einem Monat. Die Erfahrung früherer Jahre zeigt: Es ist keine gute Idee, bis zum letzten Tropfen im Tank zu warten. Bei einem Kälteeinbruch wollen viele Kunden auf einen Schlag Heizöl kaufen, der Preis springt an und die Händler können nicht mehr schnell liefern. (dpa/beg)

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