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Das Auto der Zukunft: Daimler-Chef Dieter Zetsche phantasiert von "Fliegzeugen"

13.09.2011 09:04 Uhr
Auch das Design der Autos wird sich ändern.
Wie sieht es aus, das Auto der Zukunft? Es geht längst nicht mehr nur um die Frage des Antriebs.
© Foto: photos.com

Vorne Motor, in der Mitte Fahrgastzelle und hinten Kofferraum - das muss künftig nicht mehr so sein, sagt Lutz Fügener, Experte für Autodesign. BMW hat bereits eine eigene Architektur für E-Auto entwickelt.

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Daimler-Chef Dieter Zetsche hat vom Auto der Zukunft schon eine recht genaue Vorstellung: "Dieses Ding - nennen wir es ruhig weiterhin Auto - wird sich wahrscheinlich in drei Dimensionen bewegen können. Solche Fahrzeuge oder besser 'Fliegzeuge' werden sich dann ausschließlich mit regenerativer Energie bewegen." So schilderte der Konzernlenker einmal seine Vision für die nächsten 125 Jahre des Automobils. Noch gibt es keine fliegenden Autos, eines scheint jedoch klar: Das Auto wird künftig anders aussehen. Eine Kutsche mit Verbrennungsmotor Vor allem die Elektromobilität eröffnet Forschern und Designern Freiheiten, gleichzeitig stellt sie die Experten aber vor neue Schwierigkeiten. Dabei geht es längst nicht mehr nur um den Antrieb. Wie kann im Auto Energie gespart oder jenseits von Batterie oder Brennstoffzelle sogar erzeugt werden? Wie wird das Fahrzeug möglichst leicht? Wie kann die Temperatur intelligent geregelt werden? Welche neuen Chancen ergeben sich fürs Design? Bisher werde die neue Antriebstechnik meist noch in das herkömmliche Auto eingebaut, sagt Lutz Fügener, Experte für Autodesign. "Dies wird sich aber nach und nach ändern, das gilt auch für das Design. Da gibt es unglaublich viele Möglichkeiten - von sehr realistisch bis Science-Fiction." In gewisser Weise wiederholt sich hier nach 125 Jahren die Geschichte das Automobils: "Das erste moderne Auto war eine Kutsche mit Verbrennungsmotor. Man hat also zunächst an das Fahrzeug, das schon da war, die neue Entwicklung drangebaut", sagt der Professor und Leiter des Studiengangs "Transportation Design" an der Fachhochschule Pforzheim. "Genauso ist es jetzt wieder." Vorne Motor, in der Mitte Fahrgastzelle und hinten Kofferraum - das müsse künftig nicht mehr so sein, sagt Fügener. Im herkömmlichen Auto sei viel Platz reserviert für Motorblock und Nebenaggregate, im Elektroauto könnten die Komponenten dezentral verteilt werden. "Die Batterie kann man zum Beispiel in Platten anordnen und in einen doppelten Fahrzeugboden einbauen." Auf diesem Fahrzeugboden haben die Autobauer viel Gestaltungsspielraum. "Die Konstanten sind der Mensch, die Crashsicherheit und die Aerodynamik." Ideen werden auf der IAA präsentiert Wie das aussehen kann, will etwa BMW auf der IAA in Frankfurt (15. bis 25. September) zeigen. Die Münchner präsentieren eine seriennahe Studie des elektrischen Stadtautos i3, das sie in gut zwei Jahren in die Autohäuser bringen wollen. "Wir haben eine eigene Architektur für E-Fahrzeuge erarbeitet", sagt ein Sprecher. Die Antriebstechnik ist im Fahrzeugboden untergebracht. Obendrauf sind die Fahrgastzelle und Stauraum. Der Konkurrent Daimler hat seine Ideen gemeinsam mit dem Chemieriesen BASF in ein Smart-Konzeptfahrzeug gepackt, das ebenfalls auf der IAA vorfahren wird. Für weniger Gewicht sorgen eine Karosserie aus Kohlefaser und Felgen aus Kunststoff. Die Lacke und Scheiben reflektieren Infrarotstrahlen und verhindern so, dass sich der Wagen stark aufheizt. Das Dach ist mit transparenten Solarzellen bestückt. Diese dienen zugleich als Innenraumbeleuchtung und produzieren außerdem Strom für Bordelektronik und Lüfter. Elektroautos sind nur was für den Sommer Der Winter macht den Ingenieuren beim E-Auto Sorgen. Der Klimatisierungsspezialist Behr gibt zu bedenken: "Beim rein elektrischen Fahren steht keine Motorabwärme für die Beheizung der Kabine zur Verfügung." Ein elektrisches Beheizen über die Batterie, die das Fahrzeug antreibt, würde bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt die Reichweite um fast die Hälfte schmälern. Ein Ansatz: Mehr Umluft, also das Umwälzen bereits temperierter Luft im Auto, damit weniger Luft von außen zugeführt und behandelt werden muss. Damit würde der Energiebedarf deutlich sinken. Auch Bertrandt - ein Entwicklungsdienstleister in der Autobranche - hat im Rahmen einer Doktorarbeit nach Lösungen gesucht. Ergebnis: Die "körpernahe Klimatisierung" könnte die Batterie entlasten. Die Idee ist, die Luft punktgenau auf die Insassen strömen zu lassen - aus Sitz, Sicherheitsgurt oder Türverkleidung. So entfällt das große Volumen des Innenraums, denn auf dem heutigen Weg zwischen den Luftdüsen und dem Körper gingen bis zu 20 Grad Celsius verloren. (dpa/beg)

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