BP hat auch drei Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mit den finanziellen Folgen zu kämpfen. Allein für das zweite Quartal musste der Konzern 1,4 Milliarden US-Dollar für Entschädigungszahlungen zurückstellen. Weiterhin teilte der Ölmulti am 30. Juli mit: Aus einem 20 Milliarden Dollar teuren Entschädigungsfonds habe man nur noch rund 300 Millionen Dollar übrig. Sobald diese Summe aufgebraucht sei, würden weitere Zahlungen direkt auf die Bilanz durchschlagen.
BP schätzt die Gesamtkosten des Bohrinsel-Unfalls mittlerweile auf 42,4 Milliarden US-Dollar, inklusive der Kosten für Aufräumarbeiten und Strafzahlungen. Bei der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko am 20. April 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen. 87 Tage lang liefen bis zu 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl ins Meer. Die Katastrophe verwüstete ganze Küstenstreifen und traf die US-Fischerei- und die Tourismusindustrie empfindlich.
Europas zweitgrößter Ölkonzern spürte zudem im zweiten Quartal die sinkenden Rohölpreise. Der Gewinn fiel um ein Viertel auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2,0 Milliarden Euro), berichtete das Unternehmen. Neben dem Preisrutsch drückten auch höhere Steuern und schwächere Geschäfte in Russland auf den Gewinn. Konzernchef Bob Dudley sprach trotzdem vom einer guten Bilanz. (dpa/kak)