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3.800 Euro sparen: Autos sollen klimafreundlicher werden

11.07.2012 16:32 Uhr
Bis zum Jahr 2020 sollen neu gebaute Okw im Schnitt 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.

EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard sorgt in der Autoindustrie mit neuen Verbrauchs-Vorgaben für Wirbel. Die Verbände befürchten Wettbewerbsnachteile. Umweltschützern dagegen sind die Pläne zu lasch. Verbraucher könnten so während der Betriebsdauer ihres Wagens nach EU-Angaben an der Tankstelle bis zu 3.800 Euro sparen.

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Die EU-Kommission will die Autoindustrie beim Klimaschutz zu schärferen Auflagen verpflichten. Demnach sollen Neuwagen in Europa künftig weniger Treibhausgas CO2 ausstoßen. Dazu legte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard am Mittwoch (11.7.) in Brüssel einen Vorschlag vor. Das soll nicht nur dem Klima dienen: Verbraucher könnten so während der Betriebsdauer ihres Wagens nach EU-Angaben an der Tankstelle bis zu 3.800 Euro sparen. Selbst bei steigenden Autopreisen spare der Besitzer langfristig. Die EU-Staaten und das Parlament müssen den Vorschlägen noch zustimmen.

Bis zum Jahr 2020 sollen neu gebaute Pkw durchschnittlich 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der Durchschnitt bezieht sich auf die gesamte europäische Fahrzeugflotte aller Hersteller. Das entspricht der Umweltorganisation Greenpeace zufolge 3,9 Litern Benzin oder 3,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern. 2011 betrug der Wert 135,7 Gramm, die verbindliche Zielvorgabe für 2015 liegt bei 130 Gramm. Der 95-Gramm-Wert war bereits 2008 entschieden worden. Die Kommission hat nun Vorschläge gemacht, wie genau er errechnet werden soll - und zwar im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht. Diese Vorgaben seien für alle Hersteller gleichermaßen strikt, versicherte Hedegaard: "Was wir heute vorschlagen, ist eine faire und ausgewogene Richtlinie."

Um die komplizierte Formel zu verdeutlichen, griff Klimakommissarin Hedegaard zum Vergleich: Wenn ein übergewichtiger und ein schlanker Mensch die gleiche Anzahl Kilos verlieren sollten, sei das nicht gerade fair. Die Hersteller verbrauchsintensiverer, schwerer Wagen sollen sich deshalb stärker verbessern. Den Deutschen, stark in der Oberklasse, war das ein Dorn im Auge: Sie hatten laut EU-Diplomaten auf weniger scharfe Vorgaben gedrängt.

Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland hingegen begrüßte den Druck auf die Produzenten: "Anstatt zu jammern sollten die deutschen Hersteller ihr technologisches Know-How ausspielen. Angesichts steigender Verkaufszahlen und Rekordgewinne sind die Kassen für die Entwicklung spritsparender Autos gut gefüllt." Umweltverbänden sind die Pläne immer noch zu lasch - sie fordern ebenso wie die Grünen einen Grenzwert von 80 Gramm CO2 pro Kilometer.

Franziska Achterberg von Greenpeace sagte, der Vorschlag lasse zwei Schlupflöcher. So sei für leichte Nutzfahrzeuge nur ein Grenzwert von 147 Gramm pro Kilometer vorgesehen, die Verschärfung falle deutlich geringer aus als für Pkw. Zudem dürften Hersteller besonders spritsparende Fahrzeuge wie Elektroautos mit dem Faktor 1,3 anrechnen lassen.

Aus Sicht des europäischen Auto-Branchenverbands ACEA dagegen sind die Grenzwerte eine große Herausforderung für die Hersteller. "Dies sind strenge Ziele - die strengsten der Welt", sagte ACEA-Generalsekretär Ivan Hodac. Dies werde die Herstellungskosten in Europa weiter erhöhen und sei ein Wettbewerbsnachteil fürchtet der Dachverband ebenso wie der deutsche VDA. Der ACEA verwies zudem auf die derzeit schwierige Marktlage in Europa. Der Autoabsatz in der EU ist angesichts der Schuldenkrise auf Talfahrt. (dpa/beg)

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