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Für Tankstellen kostenlos: GVÖ-Rücknahme leerer Ölgebinde

16.10.2023 08:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
Dirk Kopplow
Dirk Kopplow, GVÖ-Geschäftsführer.
© Foto: GVÖ

Leere Behälter, die mit Mineralölen, Fetten, Kühlerfrostschutz oder Additiven befüllt waren, müssen laut Verpackungsgesetz von Tankstellen zurückgenommen werden. Die Entsorgung übernimmt jemand anderes.

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Die GVÖ bietet als Gebinde-Verwertungsgesellschaft der Mineralölwirtschaft die kostenlose Entsorgung von Altölgebinden an. Über 240 Gesellschaften und Lizenzpartner finanzieren diesen für Tankstellenbetreiber und Werkstätten kostenlosen Service. Die Kosten für Rücknahme, Verwertung und Dokumentation werden komplett von der Mineralölwirtschaft übernommen.

Zum 1. Januar 2019 war das neue Verpackungsgesetz in Deutschland in Kraft getreten. Somit hatten sich auch die Vorschriften zur Rücknahme von restentleerten Ölgebinden und anderen Produkten auf Erdölbasis geändert. Bei der Entsorgung und Wiederverwertung gibt es seither neue Vorschriften und Regelungen sowie eine Verpflichtung zur Dokumentation.

Tankstellenbetreiber sind als entsprechende Händler gesetzlich zur Rücknahme der entleerten Verpackungen verpflichtet. Allerdings müssen sie für die fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung nicht aufkommen.

Für die professionelle Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben wurde die GVÖ gegründet. Im Auftrag der in Deutschland tätigen Mineralölwirtschaft übernimmt sie die komplette Rücknahme-, Verwertungs- und Dokumentationspflicht für die Tankstellenbetriebe. Für die Vertreiber ist das GVÖ-Rücknahmesystem für gebrauchte und restentleerte Dosen, Kanister sowie Fässer komplett kostenlos.

Derzeit fallen in Deutschland bundesweit 3.500 Tonnen Kunststoff und 360 Tonnen Weißblech für den nachhaltigen Recyclingprozess an. Die Hamburger Verwertungsgesellschaft bietet neben einer markenübergreifenden Rücknahme auch die Abholung der entleerten Gebinde an und garantiert die Verwertung in zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben. Darüber hinaus übernimmt die GVÖ auch die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Dokumentation.

Auf gar keinen Fall in den Restmüll

Ölgebinde dürfen nach dem Gebrauch auf gar keinen Fall in den Restmüll. Auch die Entsorgung über den Gelben Sack ist nicht erlaubt. Bei unsachgemäßer Entsorgung dieser Gebinde besteht durch das in den Behältern verbliebene restliche Öl eine Gefahr für die Umwelt.

Die unbeschädigten und verschlossenen Dosen und Kanister können überall dort abgegeben werden, wo mineralölhaltige Produkte verkauft werden. "Alle Verkaufsstellen von Produkten unserer Lizenzpartner nehmen die Leergebinde unentgeltlich zurück und geben diese an uns weiter", so GVÖ-Geschäftsführer Dirk Kopplow. "Wir sorgen dann mit unseren Partnern für eine umweltgerechte Verwertung in zertifizierten Fachbetrieben. Auf diese Weise werden die Ölgebinde dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt."

Erklärtes Ziel dieser Maßnahme ist es, einen Großteil der gebrauchten Ölgebinde einzusammeln, um sie einer umweltgerechten Verwertung im Sinne der Umwelt zuzuführen. Bei diesem zertifizierten Recyclingverfahren werden die Gebinde zu Granulat verarbeitet, das dann wieder als Grundstoff für die Fertigung von neuen Ölbehältern genutzt wird. "Auf diese Weise schließen wir den Wertstoffkreislauf nachhaltig, umweltgerecht und ressourcenschonend", so Kopplow weiter.

Neue Dosen aus Regranulat

Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Ölgebinde-Recycling ist die GVÖ jetzt einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Kopplow: "Mittlerweile gibt es innovative Technologien, die die Wiederverwertung von Ölgebinden effizienter und umweltschonender gestalten. Wir befinden uns auf der Zielgeraden unserer Testphase und stehen kurz vor der praktischen Probeverarbeitung." Ein neues Verfahren soll aus den alten Ölgebinden einen neuen Wertstoff produzieren, der für neue Behälter genutzt wird. In diesem Verfahren wird das unterschiedlich große Altplastikmaterial zerkleinert, gründlich gereinigt und zu Regranulat gemahlen.

Aus diesem Material werden nicht nur neue Ölgebinde produziert. Anstatt Neukunststoff wird das Recyclat zur Herstellung von Abwasserrohren, Kabelummantelungen oder Begrünungsplatten für Schrägdächer eingesetzt.

Nach Auskunft von Kopplow ist dieses Recyclingverfahren nicht nur gut für die Umwelt, sondern führt zu deutlichen Kosteneinsparungen bei der Herstellung und schont letztendlich den Geldbeutel der Verbraucher. "Diese Innovation kann langfristig dazu beitragen, die Preise für Produkte und Verpackungen stabil zu halten. Damit steigt auch gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im internationalen Vergleich. Auch die Mineralölwirtschaft kann diese Vorteile für sich nutzen."

"Die Recycling-Idee ist Nachhaltigkeit pur", sagt Marketingleiter Peter Baumann von Liqui Moly. "Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern schon lange im Unternehmen implementiert. Zwar ist es für ein Unternehmen wie unseres, dessen Produkte und Verpackungen zum überwiegenden Teil aus endlichen Ressourcen bestehen, nicht einfach, nachhaltig im eigentlichen Sinne zu wirtschaften. Aber schlussendlich kommt es darauf an, was wir daraus machen."

Das Ölcontainer-Konzept von Liqui Moly mit wiederverwendbaren Stahlfässern, das Entsorgungsportal für Kunden des Unternehmens sowie das Mitwirken als Gesellschafter der GVÖ seien einige "sehr erfolgreiche Bausteine" für das Recyclen von Altöl und Ölgebinden. "Damit leisten auch wir einen Beitrag zur Klimanachhaltigkeit und kommen unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen nach", so Baumann.

Bis zum letzten Tropfen

Tankstellen nutzen für die Entsorgung der Ölgebinde 300 Liter fassende PE-Säcke. Darin werden vor allem Ein-Liter-Kanister gesammelt, die von den Kunden gekauft, eingefüllt und in den entsprechenden Abfalleimer an der Tankstelle geworfen werden. Doch bevor die Entsorgung über die GVÖ oder Partslife stattfinden kann, müssen alle Behälter bis auf den letzten Tropfen komplett restentleert sein. Befindet sich Öl sichtbar im PE-Sack, wird der Fahrer diesen nicht mitnehmen. Gudrun Karin Schwarz nutzt an ihrer SB-Tankstelle im baden-württembergischen Balingen ein 60-Liter-Fass mit einem besonderen Aufsatz, damit die Behälter über Nacht leerlaufen können.


Das sagt der Tankstellenbetreiber

Bastian Nowak ist JET Tankstellenpartner und betreibt zwei Stationen in Essen. "Die kostenlose Entsorgung von gebrauchten Ölgebinden und auch AdBlue-Kanistern über die GVÖ erfolgt immer komplett problemlos und schnell", lobt Nowak. "Ich sammle die Gebinde aus meinen beiden Tankstellen zentral und fordere im Schnitt alle drei bis vier Monate eine Abfuhr an. Innerhalb weniger Werktage werden die Säcke zuverlässig abgeholt."



Seit 28 Jahren dabei

Das Bewusstsein für Umweltthemen spielte bei JET schon vor vielen Jahren eine große Rolle. "Die Gründung der GVÖ vor 28 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der Mineralölbranche und mit JET als Mitgesellschafter war ein wesentlicher, wichtiger Schritt, die gesetzlichen Anforderungen zur Rückführung gebrauchter Ölgebinde im Tankstellenmarkt umweltgerecht, nachvollziehbar und einfach zu organisieren", meint Christof Müller, Team Lead Total Store Concepts & Support JET Tankstellen Deutschland. "Daher war die Teilnahme an diesem System für JET eine Selbstverständlichkeit. Heute hat sich die GVÖ als einfache und akzeptierte Lösung in der Entsorgung etabliert. Für uns bietet sie die Sicherheit, dass die Entsorgung professionell, effizient und im gesetzlichen Rahmen erfolgt. Eine Aufgabe, die wir selbst nur mit erheblichem Mehraufwand erfüllen könnten."

Für die Deutsche Tamoil aus Hamburg ist es wichtig, dass Leergebinde korrekt und umweltfreundlich recycelt werden. Daher können Kunden die im Shop gekauften Gebinde kostenfrei in den HEM Tankstellen abgeben. Die Behälter werden anschließend von den Entsorgungsfahrzeugen der GVÖ abgeholt.

Tamoil gehört nach eigenen Angaben zu den Unternehmen, die bereits im Juni 1995 die GVÖ Gebinde-Verwertungsgesellschaft der Mineralölwirtschaft gegründet haben und seither Mitglied sind. Den Kunden wird diese unentgeltliche Sammlung als zusätzliche Dienstleistung angeboten.


Auf einen Blick

Die als Einweggebinde gelieferten Ölkanister (in den Größen ein, fünf, zehn, 20, 25, 30 und 60 Liter) unterliegen keiner Pfandpflicht, müssen aber, wie vom Gesetzgeber gefordert, über den Tankstellenbetreiber deutschlandweit kostenlos entsorgt werden. Zu diesem Zweck muss der Kunde die Kleingebinde vollständig entleert in der Tankstelle abgeben. Gesammelt werden die Behälter in großen Säcken. Diese bekommen die Tankstellenbetreiber kostenlos bei der Gebinde-Verwertungsgesellschaft der Mineralölwirtschaft (GVÖ). Die GVÖ sorgt für die entsprechende Abholung und gewährleistet den Service, dass die in den Säcken befindlichen Wertstoffe wiederverwendet werden. Dies geschieht aus Gründen der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.


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