Die Suche nach der erfolgreichsten Alternative für herkömmliche Verbrennungsmotoren zwingt die Autobauer laut einer Studie zu einem teuren Wettrüsten. Das geht aus einer am 5. September vorgestellten Analyse hervor, die sich mit Patentanmeldungen beschäftigt. Die Autoexperten an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach haben dafür die geschützten Erfindungen der 20 weltgrößten Autokonzerne verglichen. Demnach machte der Antrieb im Jahr 2006 erst 15 Prozent aller Patente aus, 2012 waren es dann schon 24 Prozent. Treiber dahinter sind Erfindungen rund um batteriebetriebene Autos und Kombinationen alter und neuer Antriebe, sogenannte Hybride. Bei herkömmlichen Motoren sinke die Patentzahl dagegen.
Studienleiter Prof. Stefan Bratzel betonte, dass das Tüfteln an diversen Konzepten als Mehrfrontenstrategie auch Risiken berge, da nicht klar sei, was sich durchsetzt. So sei es zwar verständlich, dass Autobauer mehrgleisig führen und umfangreiche Neuentwicklungen verschiedener alternativer Antriebssysteme vorantrieben. "Allerdings dürften diese aufwendigen Strategien nur finanziell und technologisch starke Akteure längerfristig durchhalten", warnte der Experte.
Der Analyse zufolge hat der japanische Hersteller Toyota seit vielen Jahren die Nase bei alternativen Antriebsideen vorn. Schon 2006 entfielen dort 81 Prozent der Antriebspatente auf alternative Motoren. Zuletzt lag dieser Anteil sogar bei 91 Prozent. Im Volkswagen-Konzern befassen sich ein Viertel der Antriebspatente noch mit herkömmliche Motoren, die nur mit Sprit laufen.
Die Studie betont, nur eine quantitative und keine qualitative Analyse der Patente gemacht zu haben. Nicht hinter jedem steckt eine wegweisende Innovation. Trotz unterschiedlicher Patentkulturen ließen die Profile aber in Summe Rückschlüsse auf die jeweiligen Technologiepfade zu, heißt es. (dpa/kak)