Der durchschnittlichen Arbeitszeit der Tankstellenbetreiber in der österreichischen Steiermark steht ein relativ geringes Einkommen gegenüber. Wie das Grazer Institut BMM im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ermittelte, arbeitet ein steirischen Stationsbetreiber durchschnittlich 76 Stunden pro Woche, das monatliche Entgelt liegt dafür bei 1.531 Euro netto. Laut der Studie sind 3.000 Arbeitsstunden pro Jahr für die Unternehmer durchaus normal. Demgegenüber stehen lediglich zehn Urlaubstage innerhalb von zwölf Monaten. Auf die 40-Stunden-Woche eines Angestellten herruntergebrochen, würde das einen Monatsverdienst von rund 800 Euro ergeben. Das dürfte auch der Grund sein, warum 61,5 Prozent der insgesamt 119 Befragten ihren Kindern derzeit davon abraten, die Tankstelle zu übernehmen. Ausschlaggebend sind aber auch Probleme innerhalb der Branche wie der Druck durch und die Abhängigkeit von den Ölkonzernen, der Konkurrenzdruck und die Preiskalkulation. Derzeit gibt es in der Steiermark 77 freie Tankstellen und 354 Betreiber, die an eine Mineralölgesellschaft gebunden sind. „Die Bedingungen für Tankstellenbetreiber haben sich massiv verschärft“, resümiert Harald Pfleger, Obmann der WKÖ-Fachgruppe Garagen, Tankstellen und Servicestations-Unternehmungen. Deshalb will er unter anderem eine Eignungsprüfung einführen, um schon im Vorfeld angehende Tankstellenbetreiber auf die betriebswirtschaftlichen Anforderungen vorzubereiten. (ag)
WKÖ-Studie: Viel Aufwand, wenig Ertrag

Nach Auskunft der Wirtschaftskammer Österreich haben sich die Arbeitsbedingungen der steirischen Tankstellenbetreiber massiv verschärft.