Knapp 14 Jahre nach der Hinrichtung des nigerianischen Schriftstellers Ken Saro-Wiwa und anderer Aktivisten hat sich Shell in einem Vergleich bereit erklärt, 15,5 Millionen Dollar zu zahlen. Das sind etwa 11,2 Millionen Euro. Der Konzern streitet aber nach wie vor jegliche Schuld an der Hinrichtung ab. Die Millionen seien keine Schuldanerkennung, sondern eine menschliche Geste. Der Träger des alternativen Nobelpreises Saro-Wiwa hatte Shell und anderen Ölkonzernen vorgeworfen, einen "ökologischen Krieg" gegen Nigeria zu führen. 1995 wurde er von einem Sondergericht wegen angeblicher Beihilfe zum Mord zum Tod verurteilt und am 10. November hingerichtet. Die Familien der Hingerichteten hatten Shell beschuldigt, an Mord und Folter durch das frühere nigerianische Militärregime beteiligt gewesen zu sein. Ziel sei es gewesen, Kritiker zum Schweigen zu bringen. Ein Anteil der 15,5 Millionen Dollar soll in einen Treuhandfonds zur Unterstützung der Menschen in der Region Ogoni fließen. Mit dem Geld sollen die Menschen dort zum Beispiel lesen und schreiben lernen. Der Rest geht an die Kläger, zudem sollen von dem Geld die Gerichtskosten beglichen werden. Bei der Verhandlung vor einem New Yorker Gericht sollten Details über die Aktivitäten von Shell im ölreichen Nigerdelta in den 90er Jahren offen gelegt werden. Dem wollte Shel möglicherweise mit den Zahlungen zuvorkommen. (beg)
Vergleich: Shell zahlt 15,5 Millionen Dollar

Obwohl der Konzern jegliche Schuld abstreitet, hat er den Hinterbliebenen des ermordeten Schriftstellers Ken Saro-Wiwa mehrere Millionen gezahlt.