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Uneinigkeit: Preisrutsch wird für Ölkartell Opec zur Zerreißprobe

17.12.2014 08:14 Uhr
Die Opec ist kurz vorm Zerreißen.

Der Ölpreis stürzt ab. Die Produzenten könnten die Mengen kürzen, um den Preisrutsch zu stoppen. Von Einigkeit ist bei den Förderländern jedoch keine Spur. Wie lange geht das noch gut?

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Seit Monaten kennt der Ölpreis nur eine Richtung: nach unten. Die Verbraucher freut's, doch für viele Förderländer wird der Preisrutsch immer bedrohlicher. Das Ölkartell Opec (Organisation erdölexportierender Länder) findet keine klare Linie. Auf ihrer letzten Sitzung Ende November beschloss die Opec, die Fördermenge unverändert zu lassen. Gelähmt durch Uneinigkeit in den eigenen Reihen fanden die Produzenten keine Antwort auf die Herausforderung durch den Boom der Schieferölproduktion in den USA, der die verfügbare Menge an Öl und Gas weltweit nach oben treibt. Der Preisverfall geht ungebrochen weiter.

Ein Kartell dient dazu, für seine Mitglieder Preise zu verteidigen. Hierzu teilt die Opec ihren Mitgliedern bestimmte Fördermengen zu. Francisco Blanch, Chefrohstoffanalyst der Bank of America, wählte in einer jüngsten Analyse zum Ölmarkt deutliche Worte mit Blick auf die Rolle, die das Ölkartell noch spielen kann: Die Opec habe sich mit ihrer Entscheidung, ihre Produktion unverändert zu lassen, "im Grunde aufgelöst".

Ganz tiefe Risse
Die Treffen der Mitgliedsländer am Opec-Hauptquartier in Wien waren auch früher von Streitereien geprägt. Doch die Frage, wie die Organisation auf den jüngsten Boom der US-Schieferölproduktion ("Fracking") reagieren soll, hat ganz tiefe Risse in der Opec zu Tage treten lassen.

Vor allem das vom Preiseinbruch besonders getroffene Venezuela forderte zur Stützung der Preise Produktionskürzungen. Doch die Förderländer am arabischen Golf rund um den wichtigsten Produzenten Saudi-Arabien ließen sich davon nicht beeindrucken und verhinderten eine Produktionskürzung. Für den Experten Jochen Hitzfeld von der Großbank Unicredit hatte die Opec gar keine Wahl. "Die Opec steht vor dem Problem, dass die Ölförderung in den USA durch das Fracking stark gestiegen ist. Da hätte eine Produktionskürzung jetzt wenig Sinn gemacht, das hätten andere Produzenten wieder aufgefangen."

Es gebe jedoch Schätzungen, dass der Fracking-Boom in den USA bis zum Jahr 2020 schon wieder vorbei sei. Damit sei der Verlust an Einfluss nur vorübergehend - die neue "Ölmacht" USA könnte bei allzu geringen Weltmarkpreisen rasch wieder an gerade erst gewonnenem Einfluss verlieren. Insbesondere für viele junge US-Ölfirmen könnten die mit viel fremdem Geld finanzierten Förderprojekte zu einem Bumerang werden.

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