Wien. Shell gibt seine einzige Produktionsstätte in Österreich auf. Wie die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ am Donnerstag berichtete, will der britisch-niederländische Mineralölkonzern das Schmiermittelwerk Wien-Lobau nächstes Jahr schließen. Betroffen sind insgesamt 80 Mitarbeiter; sie seien von den Schließungsplänen am Mittwoch in Kenntnis gesetzt worden. Für sie solle es einen Sozialplan geben, dessen Details noch zu fixieren sind. Hintergrund der nun beschlossenen Schließung des Werks Lobau sei eine Neustrukturierung von Produktion und Logistik in der Region Zentraleuropa, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage des „Standard“. Nach Angaben des Betriebsrates soll die Produktion und Belieferung für Österreich und die osteuropäischen Länder künftig vom norddeutschen Shell-Schmiermittelwerk Grasbrook bei Hamburg erfolgen. Shell produziert in der Lobau seit 1971 Motoröle für Pkw sowie Industrieschmiermittel für Großabnehmer. Zuletzt waren es 60.000 Tonnen. Damit wurde nicht nur der österreichische Markt beliefert, auch ein Dutzend Länder in Zentral- und Osteuropa wurde mitversorgt. Mit knapp 280 Tankstellen ist Shell eines der führenden Mineralölunternehmen in Österreich. (ag)
Neustrukturieren: Shell schließt Werk in Wien

Mineralölkonzern streicht 80 Stellen im Schmiermittelwerk Wien-Lobau