Der dänische Spielzeughersteller Lego ist wegen seiner Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern Shell ins Visier von Umweltschützern geraten. Am Donnerstag (17. Juli) zog Greenpeace vor die Zentrale von Lego in Billund, um einen Appell zur Aufgabe der Partnerschaft an Lego-Chef Jørgen Vig Knudstorp zu übergeben. Eine halbe Million Menschen hatte den Aufruf unterschrieben.
2011 haben Shell, Lego und der Autohersteller Ferrari eine Kooperation vereinbart, die zur Folge hatte, dass im Legoland eine Shell-Tankstelle aus Bausteinen errichtet und Legofiguren mit dem Shell-Logo verziert wurden. Shell verkauft dafür kleine Ferraris aus Lego, berichtet die dänische Nachrichtenagentur Ritzau.
Greenpeace ist der Meinung, Shell versuche mit der Kooperation seine umstrittenen Ölbohrpläne in der Arktis besser aussehen zu lassen. "Shell hat eine Invasion der Kinderzimmer gestartet, um sein Image aufzupolieren, während die Arktis von tödlichen Öllecks bedroht wird", heißt es auf der Homepage von Greenpeace. Die Zusammenarbeit mit Shell sei ein großer Kratzer in Legos grünem Lack, weil sie in Kontrast zur Klimapolitik des Unternehmens stünde.
Lego hingegen ist bisher der Meinung, Greenpeace und Shell sollten diesen Streit unter sich ausmachen. "Es ist traurig, dass das Markenzeichen Lego als Instrument in einem Konflikt zwischen zwei Organisationen genutzt wird", teilte Knudstorp bereits Anfang Juli auf der Homepage des Unternehmens mit. Die aktuellen Ereignisse wollte Lego nicht kommentieren.
Das Kampagnen-Video der Umweltorganisation, auf dem eine Eislandschaft inklusive Mensch und Tier aus Lego langsam in Öl versinkt, wurde inzwischen über vier Millionen Mal angeklickt. (dpa/beg)
Kratzer im grünen Lack: Lego wegen Partnerschaft mit Shell in der Kritik

Der dänische Spielzeughersteller Lego ist wegen seiner Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern Shell ins Visier von Umweltschützern geraten.