Über drei Jahre nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko zieht der britische Energiekonzern BP wegen angeblich überzogener Schadensersatzforderungen vor Gericht. Ein vom Gericht eingesetzter Verwalter habe Entschädigungszahlungen etwa an Unternehmungen genehmigt, die in Wirklichkeit gar keinen Schaden durch die Ölpest vor der amerikanischen Küste erlitten hätten.
Wegen solcher "erfundenen" Klagen habe der Verwalter Patrick Juneau Zahlungen von mehreren Millionen Dollar veranlasst, sagte ein Verteidiger von BP am Montag bei einer Gerichtsanhörung in New Orleans nach einem Bericht der Finanzagentur Bloomberg. "Stopp dem Ausbluten an Cash", meinte der Verteidiger Theodore Olsen.
BP hatte die Auszahlungen an die Geschädigten durch den Vergleich auf rund 7,8 Milliarden Dollar (sechs Milliarden Euro) geschätzt. Diese Summe sei nun bereits zur Hälfte ausgeschöpft, obwohl erst ein Viertel der rund 200.000 Ansprüche abgearbeitet sei, berichtete die "Financial Times" kürzlich. Und Monat für Monat kämen rund 10.000 Ansprüche hinzu. Der Konzern befürchte deshalb einen massiven, ungeplanten Gewinneinbruch. (dpa/beg)
Gewinneinbruch befürchtet: BP zieht wegen "erfundener" Klagen nach Ölpest vor Gericht

Der britische Energiekonzern BP klagt gegen Entschädigungszahlungen an Unternehmen, die in Wirklichkeit gar keinen Schaden durch die Ölpest vor der amerikanischen Küste erlitten hätten.