Die Meldestelle für Kraftstoffe könnte nach Einschätzung eines Experten zu höheren statt niedrigeren Benzinpreisen führen. Der Markt werde nicht nur für die Autofahrer transparent, sondern auch für die Mineralölgesellschaften und Tankstellenbetreiber, sagte der Unternehmer und Wissenschaftler Holger Haedrich der Nachrichtenagentur dpa. Er hat in einer Studie gemeinsam mit der Schweizer Universität St. Gallen untersucht, wie sich Markttransparenzstelle auswirkt. Dieses soll es Autofahrer ermöglichen, über Smartphone und Navigationsgerät die aktuellen Benzinpreise der deutschen Tankstellen abzurufen.
Daraan reibt sich Haedrich nicht, sondern er sagt vorher: Die Tankstellen würden dann ihre Preise lokal optimieren und an ihre Kundengruppen anpassen, um ihre Margen maximal auszuschöpfen. Jedes Unternehmen definiere so lokal den passenden Preisabstand zu seiner Konkurrenz. Seine Vermutung: Wenn alle damit gut leben könnten, werde aber niemand mehr ausscheren und versuchen, Kunden über besondere Preisaktionen zu gewinnen. Die Folge: Der Wettbewerb veringere sich, die Bedeutung des Preises nehme ab. Der Aufwand, die Daten von fast 15.000 Tankstellen in Deutschland zusammenzuführen, lohne sich daher nicht, erklärte Haedrich. Seine Studie stützt sich auf ein Umfrage, die nur Mineralölgesellschaften einbezog. (dpa/kak)