In tiefem Gestein gebundenes Erdgas wird für die globale Energieversorgung nach Einschätzung von Experten immer wichtiger. Die Erschließung sogenannter nicht-konventioneller Lagerstätten dürfte mittelfristig "die Erdgas-Weltkarte neu gestalten", erklärte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am Freitag in Hannover. Es seien dabei weitaus größere Mengen zu erwarten als bei herkömmlichem Erdgas. Auch Länder, die bislang wenig Erdgas förderten, könnten ihre Energieversorgung verbessern. Die BGR erwartet, dass das Gesamtvorkommen fossiler Rohstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran insgesamt noch für viele Jahrzehnte ausreicht. Insgesamt wurden 2010 nach BGR-Angaben rund um den Globus etwa 3,2 Billionen Kubikmeter Erdgas gewonnen - so viel wie nie zuvor. 2009 waren es demnach noch fast 200 Milliarden Kubikmeter weniger. Besonders die USA hätten zuletzt mehr nicht-konventionelles Erdgas gefördert. Die dafür nötige "Fracking"-Technik ist in Deutschland jedoch sehr umstritten: Dabei werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in das Gestein gepresst, in dem das Gas gebunden ist. Vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen formierte sich wegen Umweltbedenken starker Widerstand gegen das Verfahren. (dpa/beg)
"Erdgas-Weltkarte neu gestalten": Nicht-konventionalle Lagerstätten immer wichtiger
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe erwartet, dass das Gesamtvorkommen fossiler Rohstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran insgesamt noch für viele Jahrzehnte ausreicht.