-- Anzeige --

Bevorratungseffekte: Weniger Einnahmen aus Tabaksteuer

26.04.2012 15:39 Uhr
Vorhersehbar: Die Einnahmen aus der Tabaksteuer sanken im ersten Vierteljahr 2012 - wegen der Bevorratungseffekte bei Industrie und Handel.
© Foto: ZIHE/Fotolia

Der Staat hat im ersten Vierteljahr 2012 rund 20 Prozent weniger an Tabaksteuern eingenommen. Das liegt an der Bevorratung mit den Steuerbanderolen im Zuge der Tabaksteuererhöhungen. Ein Konsumrückgang spiegelt sich darin nicht wider.

-- Anzeige --

Die Erhöhung der Tabaksteuer zum Jahresbeginn hat im ersten Quartal 2012 zu deutlich geringeren Einnahmen für den Staat geführt: Das Netto-Aufkommen sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 593 Millionen Euro (20,5 Prozent) auf 2,3 Milliarden Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt am 20. April in Wiesbaden mit.

Das heißt natürlich nicht, dass auf einmal weniger in Deutschland geraucht wird. Die Entwicklung liegt am sehr starken Vergleichsquartal 2011 zurückzuführen. Die Industrie hatte sich auf die vorangegangene Steuererhöhung im Mai 2011 vorbereitet. Laut Bundesamt ist es üblich, dass vor angekündigten Steuererhöhungen die Produktion hochgefahren wird, um möglichst lange noch Tabakwaren zum alten Preis in den Läden anbieten zu können. Aus diesem Grund steige regelmäßig vor der Steuererhöhung der Bezug der Steuerbanderolen, die zu den alten wie auch schon zu den neuen Preisen ausgegeben würden. Und das gleiche passierte vor Jahreswechsel nochmal, weil ab 1. Januar 2012 die jüngste Steuererhöhung griff. Insofern „fehlen“ im ersten Vierteljahr Tabaksteuereinnahmen gleich "zwei Mal" – durch die Bevorratung mit den alten, preiswerten Banderolen.

In der Statistik wird ausschließlich der Verbrauch an Banderolen, nicht aber der tatsächliche Tabakkonsum wiedergegeben. Nach bislang zwei Steuerstufen sind noch drei weitere Erhöhungen der Tabaksteuer jeweils zu Beginn der nächsten drei Jahre geplant.

Vor allem Zigaretten und Feinschnitt zum Selbstdrehen wurden in den ersten drei Monaten deutlich weniger versteuert als ein Jahr zuvor. Das Bundesamt bezifferte den mengenmäßigen Rückgang bei den Zigaretten auf 20,9 Prozent, beim Feinschnitt sogar auf 26,9 Prozent. Der Verkaufswert der 18,23 Milliarden Zigaretten inklusive der Steuern sank in dem Quartal um 16,8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro.

Einzige Ausnahme in der Statistik bildeten die Pfeifentabake, die bei der vergleichsweise geringen Menge von 251 Tonnen (gegenüber 5.644 Tonnen Feinschnitt) ein Mengenplus von 26 Prozent auswiesen. Das sei auf den wachsenden Absatz von Tabaken für Wasserpfeifen zurückzuführen, erklärte der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) in Bonn. Die klassischen Pfeifentabake hätten sich „allenfalls konstant“ entwickelt, erklärte VdR-Hauptgeschäftsführer Franz Peter Marx. (dpa/kak)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Sprit+ Online ist der Internetdienst für den Tankstellenmarkt und richtet sich an Tankstellenunternehmer, Waschbetriebe, Mineralölgesellschaften und Verbände. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Politik, Shop/Gastro, Tank-/Waschtechnik und alternative Kraftstoffe enthält die Seite ein Branchenverzeichnis. Ergänzt wird das Online-Angebot um betriebswirtschaftliche Führung/Personalien und juristische Angelegenheiten. Relevante Themen wie E-Zigaretten, Energiemanagement und Messen findet man hier ebenso wie Bildergalerien und Videos. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Ein kostenloser Newsletter fasst 2x wöchentlich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Sprit+ ist offizielles Organ der IG Esso.