Die schleswig-holsteinische Landesregierung glaubt, dass von Flüssiggastankstellen ein hohes Sicherheitsrisiko ausgeht. Nach Auskunft des zuständigen Arbeitsministeriums wurden jetzt alle in dem norddeutschen Bundesland ansässigen Anlagen ausführlichen Tests unterzogen. Dabei wiesen 132 der 272 Tankstellen zum Teil gravierende Mängel auf, 26 mussten sofort stillgelegt werden. Viele Anlagen sollen schon den Aufprall eines rollenden Kleinwagens nicht aushalten. Tanks und Leitungen seien oft nicht ausreichend geschützt, weil die Sicherheitszertifikate in Deutschland zu leichtfertig erteilt werden, hieß es aus Kiel. Die Landesregierung machte in diesem Zusammenhang den zugelassenen Überwachungsstellen, die für Abnahme technischer Anlagen zuständig sind, massive Vorwürfe. Zu solchen Organisationen gehören unter anderem TÜV, Dekra, GTÜ oder SGS. Das staatliche Arbeitsschutzbehörde in Schleswig-Holstein geht davon aus, dass auch Anlagen in anderen Bundesländern nicht den Vorschriften entsprechend geprüft werden. In einem Eilantrag an der Bundesrat warnte die Landesregierung am Freitag deshalb vor verheerenden Explosionen mit Personenschäden infolge von Unfällen. Die Betreiber der Gastankstellen wurden außerdem aufgefordert, die Mängel zu beseitigen beziehungsweise eine neue Betriebserlaubnis zu beantragen. (ag)
Autogastankstellen: Schleswig-Holstein warnt vor tickenden Zeitbomben

Nach einer Untersuchung der Landesregierung weisen 132 von landesweit 272 Flüssiggasanlagen gravierende Mängel auf.