Der ADAC hat 20 Raststätten und 20 Autohöfe an den Autobahnen getestet. Der Automobilclub verweist auf große Unterschiede – und schätzt ein: Bei deutschen Rastanlagen hapere es teilweise immer noch an Sicherheit und Service - in punkto Familienfreundlichkeit können viele Raststätten im Gegensatz zu Autohöfen glänzen. Dafür müssen die Kunden in Raststätten mehr zahlen. So lautet das Fazit des ADAC-Rastanlagentest, den der Klub am 17. Juli veröffentlichte.
Detaillierter betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Wie schon bei früheren Tests bekamen die Rastanlagen bessere Noten als die Autohöfe. Zehn der 20 Raststätten schnitten mit "gut" ab, bei den Autohöfen waren es fünf von 20. Drei Anlagen fielen mit "mangelhaft" durch, darunter zwei Autohöfe. 22 Mal vergaben die Tester "ausreichend", 13 Mal davon für Autohöfe. Testsieger ist die Raststätte Börde Süd an der A2 in Sachsen-Anhalt. Der ADAC beurteilt sie als gepflegte, familienfreundliche Anlage mit sauberen Sanitäranlagen. Der Autohof Plötzin an der A10 in Brandenburg als Testverlierer war laut ADAC nicht familien- und behindertengerecht und die Sicherheit für Fußgänger ließ zu wünschen übrig.
Raststätten waren stets für Reisende konzipiert, die Autohöfe hatten sich ursprünglich vor allem auf Lastwagenfahrer ausgerichtet. Heute wenden sich die Autohöfe auch an Familien und preisbewusste Kunden.
Beim Test-Einkauf im Raststätten-Kiosk zahlten die Prüfer im Schnitt 20 Prozent mehr als im Autohof-Shop. Beim Gastronomieangebot waren die Autohöfe um etwa zehn Prozent günstiger als Raststätten. Dafür fehlten häufig Kindergerichte und Spielplätze im Freien.
Insgesamt schnitten die Betriebe gegenüber dem Deutschland-Test vor zwei Jahren etwas schlechter ab. Damals bekam die Hälfte von 50 geprüften Anlagen eine gute Note, einmal gab es sogar "sehr gut". Nur zwei Anlagen waren "mangelhaft".
Jede Anlage wurde an zwei Tagen von unterschiedlichen Testern unangemeldet anhand von gut 110 Einzelpunkten geprüft. Rund 25.000 Kilometer legten vier Fachleute aus Gastronomie und Service um Ostern zwischen dem 22. März und dem 2. April zurück. (dpa/kak)