Trotz der weiter geringen Nachfrage bei den Autofahrern sieht der ADAC keine Alternative zum Biosprit E10. "Auf gar keinen Fall darf die Einführung von E10 jetzt gestoppt werden", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". Der Regierungsbeschluss, an E10 festzuhalten, stehe. "Auch wenn die FDP das anders sehen möchte." Die Ölkonzerne seien gefordert, ihre Versäumnisse aufzuarbeiten und mit einer gezielten Kampagne das Image von E10 aufzupolieren. "Eine neue Bezeichnung würde aus meiner Sicht helfen, denn E10 hört sich eher an wie eine Position beim Spiel 'Schiffe versenken'". Nach Angaben von Meyer sind seit der Einführung von E10 mögliche Strafzahlungen wegen Nichterfüllung der Quote voll auf den Tankstellen-Preis aufgeschlagen worden. "Wer kein E10 tanken konnte oder wollte, musste bis zu neun Cent mehr pro Liter bezahlen. Der aktuelle Aufschlag von drei Cent deckt mögliche Strafzahlungen voll ab. Weitere Erhöhungen sind nicht akzeptabel", sagte Meyer der Zeitung. Das Bundesumweltministerium hatte kürzlich Forderungen der FDP nach Änderungen der bisherigen Biokraftstoff-Strategie wegen der Absatzprobleme zurückgewiesen. "Die Bundesregierung hält an E10 fest. Es ist ein Beitrag, die Vorgaben der Europäischen Union für Klimaschutz im Verkehrssektor zu erfüllen", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU). FDP-Fraktionsvize Patrick Döring hatte zuvor das bisherige Vorgehen bei E10 für gescheitert erklärt und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) zum Handeln aufgefordert. (dpa/kak)
ADAC-Bekenntnis zu E10: Werben für den ungeliebten Biosprit

Der Name erinnert den ADAC-Präsidenten Peter Müller ans Schiffe versenken. Dennoch müsse man an dem Biokraftstoff E10 festhalten und dessen Image verbessern, fordert er.