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Waschpark: Altersvorsorge, die sich gewaschen hat

12.12.2016 14:58 Uhr
Waschpark: Altersvorsorge, die sich gewaschen hat
Erweitertes Angebot: SB-Plätze und die neue Waschanlage stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen sich.
© Foto: Dieter Väthröder

Altersvorsoge ist ein brandaktuelles Thema. Wo andere in Eigentumswohnungen oder Aktienfonds investieren, setzt Manfred Schnellbach auf einen Cleanpark in Vollausstattung.

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Eigentlich ist die Region um die unterfränkische Kreisstadt Miltenberg ausreichend mit Möglichkeiten zur Autowä- sche versorgt. Mehrere Waschportale an Tankstellen, eine gute Handvoll SB-Plätze und eine Waschstraße stehen für die unterschiedlichen Reinigungsvorlieben der Autofahrer zur Verfügung. Doch seit Kurzem hat sich die Konkurrenzsituation noch etwas verschärft: Manfred Schnellbach hat seine SB-Waschplätze um eine Portalwaschanlage ergänzt.

Der 58-Jährige hatte schon seit jeher einen Sinn für die Fahrzeugpflege: „Ich habe mich schon immer gerne mit dem Thema befasst, von der Pflege des eigenen Autos bis zur Lektüre von Fachzeitschriften, wo ich die Entwicklungen in der Waschtechnik verfolgte.“ So ein SB-Waschplatz, dachte er sich vor rund neun Jahren, das wäre was für ihn und die Altersvorsorge. Es folgten Gespräche und Messebesuche, dann fiel der Entschluss: Ein Kärcher Cleanpark sollte es sein.

„Egal ob Immobilie oder SB-Park, die sich durch die Einnahmen finanzieren, ein Risiko ist immer dabei. Wohnungen können genauso leer stehen wie Waschboxen bei Schlechtwetter, die Bank interessiert sich nicht für die Anzahl der Regentage“, sagt Schnellbach. Also eröffnete er 2008 in Erlenbach am Main seinen Cleanpark und wollte damit auch vieles besser machen als andere Waschparks in der Umgebung: „So mancher denkt, er muss nur auf die Anlage kommen, um das Geld abzuholen. Aber entweder man macht das gerne und steht auch dahinter oder man kann das Geschäft gleich vergessen. Die Kunden sollen merken, dass es nicht nur um den Umsatz geht, sondern dass man sich als Betreiber um die Anlage kümmert und sich für die Kunden engagiert, dann kommen sie auch wieder“, erklärt Schnellbach seine Philosophie.

Persönlich statt anonym Trotzdem war es anfangs ein hartes Brot, der Aufbau eines Kundenstamms nahm einige Zeit in Anspruch. „Es war wichtig und hat viel gebracht, dass ich von Anfang an viel auf der Anlage war und bin, nicht nur um nach dem Rechten zu sehen, sondern vor allem für den Kundenkontakt“, resümiert der Betreiber.

Der Cleanpark hat 2008 als letzter SB-Platz im Umfeld von Miltenberg eröffnet. Deswegen war für Schnellbach nicht nur der Kundenkontakt wichtig, sondern auch der ständige Ausbau seines Angebotes. Zu den acht Saugerplätzen gesellten sich bald ein Duftspender und eine Heupel Car Gun für die Innenraumpflege. Außerdem wurden die Waschprogramme um eine spezielle Felgenreinigung erweitert; zuletzt folgte ein Mattenreiniger. Diese Vielfalt bindet nicht nur die Kunden, sondern bietet auch Alternativen, wenn mal alle Waschboxen besetzt sind, und hält die Kunden auf der Anlage.

Wichtig ist für Schnellbach auch der Einsatz hochwertiger Chemie. Neben der Waschchemie von Kärcher setzt er als einziges Fremdprodukt das Wachs der Firma Koch Chemie ein. „Qualitätsprodukte sind zwar teurer, aber der Kunde spürt, dass es wirkt und gut riecht. Panschen oder strecken, um ein paar Cent zu sparen, bringt langfristig nichts“, führt Schnellbach aus. Ausreichend lange Laufzeiten bei Waschprogrammen und Staubsaugern führen nicht nur zu zufriedenen Kunden, sondern schonen auch das Material: „Die Kunden sollen entspannt ihr Auto reinigen können und nicht in Hektik an den Schläuchen zerren“, begründet Schnellbach etwa die acht Minuten Laufzeit der Staubsauger, begünstigt auch durch die eigene Solarstrom-Anlage.

Der nächste Schritt

SB-technisch war das Angebot damit ausgereizt, doch in Manfred Schnellbach reifte schon der nächste Entschluss. Dank groß- zügigen Platzverhältnissen sah er die Möglichkeit, eine Portalanlage aufzustellen, vollautomatisch und ohne Personal. Also wurden die Saugerplätze verlegt, um freie Flächen zu schaffen für Waschhalle, Anund Abfahrt und Stellfläche für wartende Kunden. Obwohl das Grundstück 70 Meter lang ist, wurde es knapp. Von der angrenzenden Staatsstraße gilt eine 20 Meter breite Bauverbotszone, die Stellplatzverordnung der Stadt verlangt Platz für zehn wartende Autos. So passte die neue Waschhalle mit dem Kärcher CB3-Portal Spitz auf Knopf auf das Grundstück.

Baubeginn war im Mai 2016, bis Mitte Juni waren die Vorarbeiten abgeschlossen, innerhalb von zwei Tagen stand der Waschhallen-Rohbau. „Ich wollte, soweit möglich, alle Gewerke an regionale Firmen vergeben. Bei allen Installationsarbeiten, Fenstern und Anstrich für die Waschhalle, Pflasterarbeiten bis hin zu den Schildern klappte das auch. Doch Baufirmen im Umkreis waren entweder ausgebucht oder hatten keine Erfahrung im Waschhallenbau. Da griff ich dann lieber auf die Kärcher-Empfehlung der Firma Weserbau zurück“, erklärt Schnellbach.

Kein Bling, aber Bums

Kurz vor dem geplanten Liefertermin der Anlage dann eine Hiobsbotschaft: Einer der geplanten Monteure fiel aufgrund einer schweren Verletzung aus, Lieferung und Aufbau verzögerten sich um 14 Tage. Mitte Juli war es dann so weit: Die drei Kärcher-Monteure nahmen den Sattelzug mit den Bauteilen des Portals in Empfang. Der Aufbau erfolgte trotz 35 Grad Sommerhitze zügig, nach einer Woche war Probelauf, Ende Juli wurde für das Publikum geöffnet.

Schnellbach hat bei der Konfiguration der CB3 auf jeglichen optischen Schnickschnack verzichtet, dafür bei der technischen Ausstattung aus dem Vollen geschöpft. Dach- und Seitenhochdruck, Felgenreinigung mit Rawa 2.0, Politurprogramm, biologische Wasseraufbereitung mit der Kärcher-Zyklontechnik, vollautomatisches Kassensystem, Kennzeichen-Erkennung per Kamera für Flottenkunden-Abrechnung – um nur einige Details zu nennen.

"Mir war Kundennutzen wichtiger als LED-Bling-Bling, die Show liefert die Maschine“, erklärt Schnellbach. Wenn die obligatorische Hochdruck-Vorwäsche in Verbindung mit der ebenfalls mit Hochdruckdüsen ausgestatteten Radwäsche loslegt, ist sprichwörtlich „Dampf in der Hütte“. Das beeindruckt nicht nur die Kunden, sondern ebnet den Weg für eine schonende Bürstenreinigung mit dem Carlight-Bürstenmaterial.

Qualität bringt Umsatz

Schnellbach erinnert sich: „Beim Einrichten der Maschine wurde ich gefragt: Qualität oder Umsatz? Meine Antwort: Ich will zufriedene Kunden, dann kommt der Umsatz von selbst.“ So entschied sich Schnellbach gegen extrem kurze Laufzeiten, aber auch gegen eine „Katzenwäsche“ für vier oder fünf Euro. Stattdessen gibt es für die SB-Kunden ein separates Trockner- und Unterbodenprogramm.

Für mich ging eindeutig Qualität vor Quantität – die kommt von alleine durch zufriedene Kunden. Durch die Wettbewerber in der Region sind Stammkunden extrem wichtig.“ Und die hat sich Schnellbach über die Jahre hart, aber erfolgreich erarbeitet. „Es steckt viel Arbeit hinter einer erfolgreichen Anlage, sei es handwerklich bei der Pflege und Instandhaltung oder persönlich bei der Kundenpflege“, weiß Schnellbach.

Umso mehr freut ihn, wenn sich Leute auf seiner Facebook-Seite nicht nur positiv äußern, sondern sich spontan zum Waschtreff auf seiner Anlage verabreden. Der persönliche Einsatz von Schnellbach zahlt sich heute in einer gewachsenen Stammkundschaft und einem fast schon familiären Klima aus. Vor dem Älterwerden muss ihm also nicht bang werden.

(Autor: Dieter Väthröder; Der Artikel erschien in Sprit+ 12.2016.)

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