Shell Nutzfahrzeug-Studie

Die Abbildung zeigt die Güterverkehrsleistung in Deutschland von 1990 bis 2014 mit anschließender Prognose bis zum Jahr 2040. Die Menge der Güter verknüpft mit der Transportentfernung wird bis 2040 um 50 Prozent zunehmen.
Diesel bleibt für Fernverkehr alternativlos
Heute dominiert im Transportsektor Diesel als Kraftstoff. Welche Antriebe haben aber die Lkw und Busse von morgen? Diese Frage will die Shell Nutzfahrzeug-Studie 2016 beantworten.
Schon heute sind in Deutschland knapp drei Millionen Lkw und 80.000 Busse zugelassen, und die Straße ist der Hauptverkehrsträger für den Gütertransport. Doch Berechnungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge wird die Güterverkehrsleistung in den kommenden 24 Jahren noch einmal um 50 Prozent zunehmen. Deshalb beauftragte Shell das DLR-Institut für Verkehrsforschung, den Einfluss von alternativen Antrieben zu prognostizieren.
Für den Fernverkehrs-Lkw, so die Prognose, bleibt der Diesel-Antrieb alternativlos. "Das liegt daran, dass Fernverkehrs-Lkw bei dem derzeitigen Stand der Batterietechnologie einen schweren Energiespeicher benötigen würden und deshalb große Nutzlast-Einbußen in Kauf nehmen müssten", sagt DLR-Projektleiter Andreas Lischke. Bei den Untersuchungen konnten er und sein Team feststellen, dass die Bedeutung alternativer Antriebe mit zunehmender Nutzlast an Bedeutung verliert.
Alternativ können sich Gasantriebe für den Lkw-Fernverkehr zu einer interessanten Alternative entwickeln. Besonders viel Potenzial sehen die DLR-Forscher bei Kraftstoffen aus verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas - LNG). Hier fehlt es allerdings bislang an der entsprechenden Infrastruktur. Ottomotoren in Kombination mit komprimiertem Erdgas (Compressed Natural Gas - CNG) werden bereits seit Langem angeboten. Sie können aber aufgrund der geringen Reichweite durch das limitierte Speichervolumen der Druckgastanks bei im Fernverkehr eingesetzten Lkw nicht genutzt werden.
Um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen, müssen Treibhausgasemissionen bis 2040 sektorübergreifend um 70 Prozent reduziert werden. Diese Vorgabe wird nach DLR-Berechnung nicht erreicht werden. Lischke meint dazu: "Bei entsprechendem technischem Fortschritt könnten Brennstoffzellen und aus erneuerbarem Strom gewonnener Wasserstoff zur Lösung beitragen, vorausgesetzt die Kosten dafür sinken drastisch."(DLR/ms)
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(Foto: Shell)
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